Rustrel ist zwar nicht so bekannt wie das nahe gelegene Roussillon, doch der Colorado von Rustrel braucht einen Vergleich mit den dortigen Ockerbrüchen nicht zu scheuen. Zugleich ist der Ockersteinbruch von Rustrel nicht ganz so überlaufen und weitläufiger. Das rund 30 ha große Gebiet ist in Privatbesitz und wird mittlerweile von einem Verein betreut.
Der Ockersteinbruch liegt südlich von Rustrel. Auf einem bewachten und kostenpflichtigen Parkplatz kann man sein Auto abstellen. Vom Parkwächter bekommt man einen kleinen Plan über das Gebiet mit den Wanderwegen. Durch die von Menschenhand und Erosion geschaffene Ockerberge führen zwei markierte Hauptrouten, die man verbinden kann. Die Wegführung ist nicht immer eindeutig. Doch am Besten lässt man sich verzaubert von den in verschiedenen Rot- und Gelbtönen leuchtenden bizarre Felsformationen einfach treiben. Auch an einen malerischen Wasserfall führt der Weg vorbei und einzelne Büsche und Bäume stellen einen zusätzlichen reizvollen farblichen Kontrast dar. Besonders schön leuchten die Farben am späten Nachmittag. Für beide Runden zusammen benötigt man etwa 2 ½ – 3 Stunden. Allerdings ist dabei noch keine Zeit zum Fotografieren eingerechnet!
Obwohl der Eintritt kostenfrei ist, so sind dennoch die folgenden Öffnungszeiten zu beachten:
Feb – März | 10.30 – 16.30 Uhr |
Apr – Juni | 9.30 – 18.00 Uhr |
Jul – Aug | 8 – 19 Uhr |
Sept | 9.30 -18.00 Uhr |
Okt – Nov | 10.00 – 16.30 Uhr |
Die Ockerbrüche von Roussillon und Rustrel zählen zu den bekanntesten in Europa. Bereits die Römer nutzen die Erdfarben aus aus dieser Gegend. Anschließend geriet das Wissen um die Ocker-Vorkommen in der Provence jedoch in Vergessenheit. Erst 1780 wurden sie wiederentdeckt. Heute wird nur noch in sehr geringen Mengen Ocker abgebaut, da synthetisch hergestellte Farbstoffe die natürlichen verdrängt haben. Eine gewisse Rolle spielen sie jedoch noch bei Künstlerfarben und in der Denkmalpflege.
Die 1901 gegründete Ockerfabrik der Societé des Ocres de France in Apt ist noch heute in Betrieb. Hier wird wie vor Jahrzehnten der ausgeschlämmte Ocker getrocknet, gebrannt und gemahlen.