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Mont Ventoux

Der kahle Gipfel des 1909 Meter hohen Mont Ventoux ist die höchste Erhebung der Provence und in vielerlei Hinsicht ein ganz besonderer Berg.

Die Pflanzenvielfalt des Mont Ventoux

Da wäre zunächst die außergewöhnlich vielseitige Pflanzenwelt, welche durch die verschiedenen Klimastufen (von mediterran bis alpin) begünstigt wird. Rund 1200 Pflanzenarten wurden am Mont Ventoux gezählt. Um diese Vielfalt zu bewahren wurde das Gebiet unter besonderen Schutz gestellt. Während der Nordhang mit Eichen, Lärchen, Kiefern und Zedern bewaldet ist und dadurch einen eher nordeuropäischen Eindruck erweckt, ist der Südhang durch seinen Bewuchs mit Garrigue mediterran geprägt.

Mont Ventoux: "der vom Wind umbrauste"

Eine weitere Besonderheit dieses Berges ist sein kahler Gipfel. Dies hat seine Ursache in den sehr hohen Windgeschwindigkeiten, von bis zu 230 km/h, die immer wieder bei Mistral gemessen werden. So kommt es nicht von ungefähr, dass bereits zu Zeiten der Römer und Kelten der Mont Ventoux als Berg der Winde verehrt wurde und der Wind Eingang in seinen Namen gefunden hat (vent = franz. Wind). Die erste dokumentierte Besteigung des Mont Ventoux erfolgte am 26.4.1336 durch den italienischen Dichter und Philosophen Francesco Petrarca. Seine ausführliche Beschreibung der Besteigung gilt als Beginn der individuellen Naturbetrachtung und ist somit ein wichtiges Datum der europäischen Geistesgeschichte.

Der Mont Ventoux und die Tour de France

Über die Grenzen der Provence bekannt, wurde der Mont Ventoux allerdings in erster Linie durch den Radsport. 1951 wurde der Mont Ventoux erstmals bei der Tour de France erklommen und stand in den folgenden Jahrzehnten immer wieder auf dem Streckenplan der Tour. Gefürchtet ist er nicht nur wegen seiner Steigung, sondern auch durch die große Hitze und die starken Winde auf der kahlen Kuppe. Am 13. Juli 1967 wurde der Berg Schauplatz eines tragischen Unglücks, als der englische Radprofi Tom Simpson kurz unterhalb des Gipfels unter dem Einfluß von Dopingmitteln vor Erschöpfung zusammenbrach und verstarb. Wesentlich trauriger ist allerdings die Bilanz für die Radsportamateure, die von diesem Berg ebenfalls magisch angezogen werden. So erreignen sich jedes Jahr mehrere Unfälle mit Todesfolge.