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© Jean Marc Rosier

Avignon

Avignon, am östlichen Ufer der Rhône gelegen, ist mit seinen rund 90.000 Einwohnern die größte Stadt des Departement Vaucluse und damit wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der Region. Bekannt ist Avignon vor allem durch den Papstpalast und die Brücke St Bénézet, die 1995 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurden. Doch Avignon hat weit mehr als diese beiden Sehenswürdigkeiten zu bieten. Allein die kompakte Lage der Altstadt, die von einer 4,5 km langen, mit Türmen besetzen Stadtmauer umgeben ist und die zahlreichen kleinen und großen Kirchen zeugen vom reichen kulturellen Erbe dieser Stadt.

Papstpalast

Bis zum Beginn des 14. Jahrhunderts war Avignon eine wenig bedeutende Provinzstadt. Dies änderte sich schlagartig im Jahre 1309, als der amtierende Papst Clemens V. seinen Sitz von Rom nach Avignon verlegte. Ausgelöst wurde dieser Umzug durch die wachsende Einflusnahme des französischen Königs Philipp IV. einerseits und dem wachsenden Widerstand durch mächtige, italienische Adelsfamilien. Clemens V. residierte während seiner Aufenthalte in Avignon im Dominikanerkloster. Sein Nachfolger Papst Johannes XXII., residierte als erster Papst ausschließlich in Avignon (1316 bis 1334) und ließ zu diesem Zweck den Bischofspalast vergrößern und ausbauen. An dessen Sttelle ließ dann Papst Benedikt XII.(1334 bis 1342) einen vierflügeliegen Palast, den sogenannten Alten Palast errichten. Seine Nachfolger erweiterten den Palast in einer zweiten Bauphase von 1342-1370 und es entstand der Neue Palast. Insgesamt erreichten beide Palastteile schließlich eine Nutzfläche von 15.000 m².

Nach Außen wurde der Papstpalast als Festung angelegt. Schießscharten, Pechnasen und der felsige Untergrund unterstreichen das Ansinnen der Bauherren, den Papstpalast erfolgreich gegen Angreifer verteidigen zu wollen. Die sehr großen Säale, sowie der Innenhof unterstreichen allerdings den schlossähnlichen und damit repräsentativen Charakter des Papstpalastes.

Pont St Bénézet

Das zweite Wahrzeichen von Avignon ist die Pont St Bénézet. Als Pont d`Avignon in dem gleichnamigen Kinderlied "Sur le Pont d`Avignon l`on y danse ..." machte sie den Namen der Stadt weltweit bekannt. Dabei wurde ursprünglich nicht auf sondern unter (sous) der Brücke getanzt, da hier in der Zeit der Päpste das Rotlichtviertel.

Die Brücke wurde im 12. Jahrhundert errichtet und verband ursprünglich das Rhôneufer unterhalb des Hügels Rocher-des-Doms über die Rhôneinsel Ile-de-la-Barthelasse mit der Siedlung Villeneuve-lès-Avignon. Die 22 Bögen überspannten dabei eine Länge von insgesamt rund 900 Metern, womit sie die größte Brücke ihrer Zeit war. Bereits 1226 während der Belagerung der Stadt durch Ludwig VIII. wurde die Pont St Bénézet nahezu komplett zerstört. Sie wurde anschließend wieder vollständig aufgebaut, erfuhr allerdings immer wieder mehr oder minder schwere Beschädigungen durch Hochwasser und Kriege. 1660 wurde die Pont St Bénézet schließlich durch ein Hochwasser so stark beschädigt, dass sie aufgegeben wurde. Bis heute erhalten geblieben sind noch vier Brückenbögen an der Nordseite, sowie die sich direkt anschließende Kapelle St.Nicolas. Für die Besichtigung von Brücke und Kapelle ist eine Eintrittsgebühr zu entrichten.

Festival d`Art Dramatique

Jedes Jahr im Juli verwandelt das seit 1947 stattfindende Theaterfestival die Stadt Avignon in ein einzigartiges Kunst- und Kulturspektakel. Die Straßen, Plätze und Kirchen werden von Theatergruppen in Beschlag genommen und präsentieren einer Vielzahl von Besuchern ihrer Stücke und Performances.

Fotos von Avignon

Spaziergang durch die Altstadt von Avignon

Sie können sich die GPS-daten dieser Wanderung als GPX-datei herunterladen und dann mit einer GPX-Viewer App auf ihrem Smartphone nutzen. Alle Angaben ohne Gewähr!