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Wallfahrtskirche Notre-Dame-des-Fountaines

Die kleine Wallfahrtskirche Notre-Dame-des-Fountaines liegt in einen kleinen abgelegenen Seitental des Roya-Tales vier Kilometer hinter La Brigue. Von Außen ist die Kirche eher unscheinbar, und doch zählt sie zu den kunstgeschichtlich bedeutendsten Kirchen der gesamten Provence. Ende des 15. Jahrhunderts wurde das fast fensterlose saalartige Kirchenschiff komplett von dem aus dem Piemont stammenden Künstler Giovanni Canavesio in Temperatechnik bemalt. Im Chor und an der östlichen Stirnwand sind Szenen aus dem Leben Marias zu sehen. Die Seitenwände sind in 26 Einzelszenen mit Bildern der Passionsgeschichte geschmückt und die Westwand widmet sich sehr eindrücklich dem Jüngsten Gericht, der Auferstehung der Toten sowie Himmel und Höllen. Bei der Temperatechnik wird die Farbe auf trockenen Putz aufgebracht. Das hat den Vorteil, dass die Farben sehr lebendig wirken. Auch die Darstellung der einzelnen Szenen besticht durch seine große Ausdruckskraft und erinnert teilweise an einen Comicstil. Wegen der vollständigen Bemalung des Innenraumes wird die Kirche auch als kleine Sixtinische Kapelle der Seealpen bezeichnet.

Giovanni Canavesio

Giovanni Canavesio lebte in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts und war ein Wandermaler, der in Ligurien und in den Seealpen tätig war. Die Fresken von Notre-Dame-des-Fountaines sind sein wichtigstes Werk. Weitere Fresken und ein bemalter Holzschnitzaltar sind beispielsweise im Bischofspalast in Albenga und in den Kirchen San Bernardo und SanMichele in Pigna nördlich von Ventimiglia zu sehen.

Die Kirche ist täglich von 10-12 Uhr und von 14-17 Uhr geöffnet. Man erhält vor Ort ein Übersichtsblatt mit der Beschreibung der einzelnen Szenen. Gut ist eine Taschenlampe, da der Raum kaum Fenster hat und es aufgrund der empfindlichen Farben keine künstlichen Lichtquellen gibt.

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