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Mistral - kalter Wind aus dem Norden

Der Mistral (provenc. Mistrau = Meister) ist ein kalter Wind, der insbesondere im Frühjahr aus nord-westlicher Richtung bläst und Mensch und Tier in eine gereizte Stimmung versetzt. Der Mistral entsteht durch das Einströmen polar Luft. Da Pyreneen und Alpen die Luftmassen aufstauen, wird der Wind ins Rhonetal geleitet, wo er sich durch die trogartige Form noch verstärkt.

Über 100 Tage treibt der Mistral durchschnittlich im Jahr sein Unwesen in der Provence und erreicht dabei nicht selten Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h. Auf dem Mont Ventoux, mit 1909 Metern die höchste Erhebung der Provence, wurden sogar Geschwindigkeiten von bis zu 260 km/h gemessen. Ein gewisser Trost ergibt sich lediglich aus der Begleiterscheinung, dass der Mistral die Regenwolken vertreibt und den Himmel in einem strahlenden Blau leuchten lässt. Ein Phänomen, dass bereits Vincent van Gogh schätzte, der es sich angeblich nicht nehmen ließ auch bei Mistral im Freien zu malen.

Die Anwesenheit des Mistral hat sich über Jahrhunderte hinweg in der Architektur der Provence festgeschrieben. So findet man beispielsweise bei romanischen Kirchen auf der Nordseite keine Fenster und die offenen Glockentürme bieten dem Wind nur eine geringe Angriffsfläche.