Manosque liegt im Südosten des Naturparks Luberons am Westufer der Durance und ist mit ca. 22.000 Einwohnern wirtschaftliches Zentrum der Region und die bevölkerungsstärkste Stadt der Haute-Provence.
Die Altstadt mit ihren engen Gassen und hübschen Plätzen ist weitestgehend autofrei und vermittelt den Eindruck einer typisch provenzalischen Kleinstadt. Hauptachse ist die zur Fußgängerzone gestaltete Rue Grande, die vom Place de l'Hôtel de Ville in südliche Richtung bis zur Porte Saunerie führt. Sie ist gesäumt von kleinen Läden und vermittelt einen Eindruck lebendiger Geschäftigkeit. Die Altstadt wird von einem verkehrsreichen Boulevard umgeben, der im 19. Jahrhundert angelegt wurde, nachdem man die Stadtmauer abgetragen hatte. Von letzterer sind deshalb nur noch kleine Überbleibsel sichtbar.
Die Stadttore von Manosque sind neben den Kirchen sicherlich die interessantesten Bauwerke der Altstadt. Von den einst vier Stadttoren sind noch drei erhalten, wobei die Porte Guillempierre im Westen zerstört und erst vor kurzem wieder aufgebaut worden ist.
Das stattlichste Erscheinungsbild weist die Porte de la Saunerie auf. Sie wurde 1382 im romanischen Stil errichtet. Die zwei seitlichen Geschütztürme sind mit Pecherkern versehen. Der Name leitet sich vermutlich vom provenzalischen saunerié ab, was Schlachthof bedeutet.
Im Norden öffnet sich die Altstadt durch die Porte du Soubeyran. Sie wurde im 13. Jahrhundert errichtet und gleicht im unteren Teil der Porte de la Saunerie. 1830 wurde das Stadttor restauriert und um eine steinerne Balustrade und einen Uhrenturm mit der für die Provence typischen zwiebelförmigen Kuppel aus Eisengeflecht ergänzt.
Die Porte d'Aubette im Osten fiel 1934 der Verkehrsplanung zum Opfer.
Im Zentrum der Altstadt befindet sich der beschauliche Place de l'Hôtel de Ville. Neben dem Rathaus finden sich hier gemütliche Cafés, Restaurants und die Kirche Notre-Dame-de-Romigier. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert, wurde aber im 17. Jahrhundert um zwei Seitenschiffe ergänzt. Das Eingangsportal stammt aus der Renaissance. Eine Besonderheit ist der frühchristliche Sarkophag aus Carrara-Marmor, der heute als Altar fungiert und die Darstellung der zwölf Apostel trägt. Ebenfalls erwähnenswert ist die schwarze Madonnenfigur aus dem 11. Jahrhundert. Sie gilt als eine der ältesten Frankreichs.
Der berühmteste Sohn von Manosque ist der Schriftsteller Jean Giono (* 30.3.1895, † 9.10.1970). Er wurde in Manosque geboren, wuchs dort unter ärmlichen Verhältnissen auf und blieb seinem Heimatort bis zu seinem Tod nur mit ganz kurzen Unterbrechungen treu. Giono wurde mit Romanen und Kurzgeschichten erfolgreich, in denen er das einfache Leben der Menschen in der Provence beschreibt.
1992 hat die Stadt dem Schriftsteller ein Kulturzentrum gewidmet. Darin ist neben einer Dauerausstellung zu Leben und Werk des Schriftstellers eine Bibliothek und eine Videothek untergebracht. Das Zentrum veranstaltet Stadtspaziergänge und Wanderungen in die Umgebung, welche den Spuren des Autors folgen. Lesungen, Konzerte, Filme, Schreibkurse und Autorengespräche runden das Angebot ab.
Der frühe Erfolg des Schriftstellers ermöglichte es ihm ein Wohnhaus im Lou-Parais-Viertel zu kaufen. In ihm wohnte Giono mit seiner Familie bis zu seinem Tod. Heute ist das Haus der Sitz der „Freunde Jean Gionos“. Arbeitszimmer und Büro (inklusive Bibliothek mit über 8000 Werken) können nach vorheriger Reservierung im Centre Jean Giono besichtigt werden.
Jeden Samstag vormittag auf dem Platanen gesäumten Place de l'Hôtel de Ville. Einer der größten Märkte der näheren Umgebung.